Jede Woche wird bei den Snehottas an ausgefallenen Verkleidungen gearbeitet. Foto: Blaser
von Barbara Blaser
BERCHING. Hämmern, sägen, kleben, feilen, nähen – das alles findet im Hause Snehotta statt. Die Faschingsgruppe Snehotta ist seit Jahrzehnten ein Garant für gute Ideen, herausragende Kostüme und viel Spaß beim Fasching. Das schönste an der großen Gruppe ist, dass sich die Altersgruppe zwischen zwei und 52 Jahren bewegt und mehr als 20 Personen dabei sind. Dazwischen ist jedes Jahrzehnt vertreten.
Franz Snehotta ist schon seit seiner Kindheit dem Fasching sehr angetan, aber was er jetzt mit seiner Gruppe betreibt, ist grenzenlos. Zusammen werden Themen gesammelt und abgestimmt. Dabei spielt es keine Rolle, wie schwierig die Kostüme zum Ausarbeiten sind, denn mit Franz Snehotta und Alexander Jungbauer sind zwei kreative Handwerker dabei.
Nichts bleibt dem Zufall überlassen und alle Kostüme – ob für den zweijährigen Levin oder seinen Großvater Franz – jeder bekommt die gleiche Verkleidung. Fertiggestellt wird gemeinsam. So treffen sich die Faschingsfreunde jede Woche im Hause Snehotta und basteln munter drauf los. Nach so einem enormen Aufwand lohnt es sich nicht nur in Berching am Umzug dabei zu sein.
So beginnt der Faschingsumzug für die Snehotta-Gruppe in Meihern, weiter geht es am Unsinnigen Donnerstag in Dietfurt, Faschingssonntag in Berching und den Abschluss bildet am Dienstag Greding.
Wenn man die Jahre zurückblickt, war die Faschingsgruppe immer ein ganz besonderer Blickfang. Ob als Zwerge, Familie Feuerstein oder der Drache, kein Kostüm kennt man aus irgendeiner Zeitung. Die Ideen sprießen und kreative Köpfe wandeln in Eigenregie die Einfälle um. Alles versteht sich mit Hand gemacht, gekauft wird nur das Nötigste. Natürlich ist es auch schon vorgekommen, dass etwas nicht gepasst hat. So mussten bei den Affen nach dem ersten Faschingsumzug die Augen gewechselt werden, denn man hatte den Atem unter der Maske nicht berechnet. So wurden Teesiebe eingesetzt und schon in Dietfurt wurden die Affen wieder losgelassen. Besonders den Kindern gefällt es und Celina, Lennox und Levin kleben munter drauf los. „Ganz wichtig ist, dass wir für die Kleinsten Wagen haben, denn oft sind die Strecken sehr weit und dies können die Faschingskinder nicht bewältigen. Die Jugend ist unsere Zukunft, darum freue ich mich, dass so viele in unserer Gruppe sind“, so Franz Snehotta.
Nachdem die Snehotta-Gruppe bei jedem Umzug ein ganz besonderer Augenschmaus ist, ist eine Event-Managerin aufmerksam geworden und hat die Gruppe zu einer Silvesterfeier für russische Kinder gebucht. „Das war ein munteres Treiben“, so Christine Snehotta. Wir waren mit einigen Kostümen vertreten und sorgten so für Spaß und Unterhaltung.
Nach einem gelungenen Fotoshooting waren die Veranstalter sehr zufrieden mit dem Auftritt, denn die Kinder machten ganz toll mit. Auch in diesem Jahr darf man wieder gespannt sein, was die Gruppe auf die Beine stellt und am Faschingszug präsentiert. Das Thema lautet: „Wir bauen Helden“. „Zum Glück müssen wir nicht nähen“, meinte Sabrina Snehotta, „denn wir haben viel Styropor und Karton“. Dazu baute Franz Snehotta extra eine Styropor-Schneidemaschine. Nach geglückten Prototypen geht jetzt die Produktion in Serie.
Da heißt es mindestens 20 Kostüme zu fertigen – alles in vielfacher Weise und individuell nach Größe und Form. Mit Eifer werkeln die Heimwerker an den Kostümen, haben dabei viel Spaß und bereichern die Faschingsumzüge.